Ein Jahr im Leben des Chateau de Montcaud

Zugegeben, wir stehen noch am Anfang unserer Erfahrungsschatzsuche im und um unser Schlosshotel Chateau de Montcaud. Und trotzdem können wir nach zwei Jahren am Rande der Provence, Eingangs des Val de la Cèze, dieser speziellen Ecke des Departments Gard, im Languedoc im Süden Frankreichs, sagen, wir haben schon viel erlebt – zumindest was das Wetter betrifft.

Die gute Nachricht

Ich nehme es vorneweg und lüge dabei kein bisschen: es scheint wirklich, wirklich oft die Sonne. Und wenn man wie wir aus einem etwas nördlicheren Teil Europas herkommt, dann schwärmt man sehr rasch von den milderen Temperaturen.  

Fluch oder Segen

Ein Wehmutstropfen der vielen Sonnenstunden ist einer, der nicht immer nur gerne gespürt wird: der grosse Wind, der Mistral. In den tieferen Ebenen der Cevennen gewinnt der kühle Luftstrom aus dem Norden an Geschwindigkeit und kann mit ziemlicher Wucht über die Ebenen fegen. Noch beeindruckender aber ist seine Fähigkeit, innerhalb kürzester Zeit einen wolkenlosen Himmel und strahlenden Sonnenschein zu zaubern, und so die ganze Region in ein besonderes Licht zu hüllen. So vermag er auch grösste Skeptiker um den Finger zu wickeln und damit seine Magie in die Erinnerung der Besuchers einzubrennen.

Land unter

Nicht immer vermag der Mistral die Wolken zu vertreiben. Stehen die Bedingungen richtig, können sich auch hier, im schönen Süden, Regenschauer einstellen, welche Tage andauern und schwere Folgen haben können. Eine solche „Episode Cevenole“ war ihres Zeichens vor gut 15 Jahren für eine grosse Überschwemmung durch den Fluss Cèze verantwortlich. Auch Teile des Schlossparks wurden in Mitleidenschaft gezogen, weshalb seither ein Teil des Grundstücks als sogenannte Überschwemmungszone zu Buche steht. Jedoch fälschlicherweise, wie ein Bericht des Geometers bestätigt hat. Dennoch sind gewisse Bauvorhaben dadurch verunmöglicht worden. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag. 

Hundstage

Gerade in der Sommersaison mögen die Sonnentage erfreulicherweise lange anhalten. Sind sie jedoch so lange und so intensiv wie beispielsweise letztes Jahr, ist eine gefährliche Trockenheit als Folge nicht auszuschliessen. Während der regionenweit ausgerufenen Hundstage mit extremer Hitze im August 2017 tobten Waldbrände im ganzen Süden Europas und in dem Zuge auch in unserer näheren Umgebung.

Wintermärchen

Auf den erlösenden Regen mussten wir lange warten und eine eigentliche „Episode Cevenole“  des intensiven Herbstregens, welcher die Vegetation nach dem harten Sommer aufleben hätte lassen, durften wir nicht erleben. Dafür kamen wir diesen Winter in den Genuss eines Niederschlags der anderen Art: rundum Montcaud schneite es unter dem Einfluss des sibirischen Windes und verzauberte das Anwesen in eine mit Zucker überzogene Märchenlandschaft. Zwar hielt die weisse Pracht nicht lange, gab jedoch Anlass für ein paar wunderbare Bilder, wie oben in der Strecke zu sehen ist.

Sonnige Aussichten

Und nun freuen wir uns auf die nächste Wärmeperiode. Bereits im Februar stieg das Quecksilber zum ersten Mal über 20 Grad und gab einen Vorgeschmack auf die Herrlichkeit des südfranzösischen Frühlings. Welcher, ohne Zweifel, von einem fantastischen Sommer 2018 gefolgt werden wird – und dies, zumindest aus unserer Sicht, nicht nur auf metereologischer Ebene.